Running Man 1987 Noch niemand hat das Spiel überlebt. Doch jetzt ist Schwarzenegger am Zug.
Überblick: Im Jahr 2011 trägt die populärste Fernsehshow den Namen 'Running Man'. Straffällig gewordene Männer und Frauen müssen ihren Preis gegenüber der Gesellschaft mit dem Tod bezahlen. Dieser Tod tritt allerdings erst nach einem brutalen, aussichtslosen Kampf gegen die Gladiatoren von 'Running Man' ein. Jetzt allerdings befindet sich Ben Richards in der Todeszone und der Moderator der Show, Damon Killian sollte niemals Richards letzte Worte vergessen: Ich komme wieder.
Kommentar
Bei aller Liebe für Onkel Arnie: „The Running Man“ ist eine seiner hohlsten Nüsse, obwohl Actionfans ihm immer wieder ach so medienkritisches Potential bescheinigen – vermutlich beschäftigen sie sich nicht allzu oft mit diesen Themen. Dabei hat die Vorlage von Stephen King so einiges auf der Pfanne, wer das unter dem Pseudonym Richard Bachman geschriebene Buch kennt, weiß, daß es strikter, brutaler und gnadenloser vorgeht und noch dazu vielleicht den knalligsten und extremsten Showdown aller King-Bücher enthält. Was Hollywoods Autoren aus der Idee gemacht haben, spottet fast jeder Beschreibung. Geblieben ist nur die Idee von der Fernsehshow „The Running Man“, in der ein Freiwilliger um sein Leben laufen muß, um einen großen Preis zu gewinnen und die Banalität der kritischen Ansätze, daß man sich durch TV-Bilder als Volksmasse manipulieren lassen kann. Langweiliger geht’s kaum noch. War Ben Richards im Roman noch ein sozial Schwacher, den reine Geldnot in die Show treibt, in der die ganze Nation auf ihn Jagd macht, bis er notgedrungen zurück schlägt, ist die Schwarzeneggerversion ein bereinigter Vorzeigeheld: der ehemalige Polizist, der nicht auf sozial Schwache schießen will und so zum Massenmörder gestempelt und in den Knast geschickt wird. Als er von dort flieht und wieder gefangen wird, bleibt als Ausweg nur die Show, in diesem Fall eine vergröberte Version von American Gladiators mit scharfen Waffen, während draußen schon die Rebellenorganisation am Sturz des Systems arbeitet (gähn!) Nichts an diesem Drehbuch scheint neu. Die Dystopie einer zukünftigen Gesellschaft teilt sich in wenige Reiche, einen fernsehgeilen Mittelstand ohne Hirn und eine fast breitflächig in Slums lebende Unterschicht. Mit Medienmanipulation werden Massen im Griff gehalten, außerdem gibt es Brot und Spiele der brutalen Art zum Agressionsabbau. Das ist so einfältig, daß sich die Zukunftsmacher der 70er vermutlich im Grabe umdrehen würden, ein simpler Vorwand für Brot und Spiele – und zwar mit diesem Film im Kino. Würde nicht zufällig Schwarzenegger gegen die Showstars aus dem Catch-and-Kill-Bereich antreten, wäre das ein Fall für die billige C-Abteilung gewesen, aber viel besser macht es Paul Michael Glaser als Regisseur sowieso nicht. Die Kulissen, irgendwelche Abräumhalden sind fade, die Kämpfe kaum mehr als Mad Max unter Neonlicht. Die Show an sich wirkt so blaß, als würde sie eher ins Nachmittagsprogramm passen, die Verbindung zur Regierung ist vage, die Kulissen der Zukunftswelt kommen niemals über TV-Niveau heraus, wie auch alles an der Produktion an offensichtlichem B-Movie-Virus leidet. Ein paar Brutalitäten frischen das zwar auf, können aber kaum darüber hinwegtäuschen, daß selbst der Showdown, die verballerte Stürmung der Show nicht einen Höhepunkt aufweisen kann und genauso dahinplätschert wie fast der ganze Film. Natürlich kann man ihn sich ansehen, aber an den Rändern franst er ständig aus und das völlige Fehlen von wenigstens einem Hauch von erzählerischer Inspiration läßt wenig Freude aufkommen und wird der Vorlage nun schon gar nicht gerecht. Brave 80er-Action mit Futurefake, aber es bleibt ja Arnies Kinn!